Bun­des­amt für Natur­schutz för­dert inno­va­ti­ves Natur­schutz­pro­jekt in der Oberlausitz

Die Ober­lau­sit­zer Heide- und Teich­land­schaft gehört zu den 30 arten­reichs­ten Land­schafts­räu­men in Deutsch­land und gilt damit als Hot­spot der bio­lo­gi­schen Viel­falt. Über eine Flä­che von über 2.000 km² ver­tei­len sich in der Ober­lau­sit­zer Heide- und Teich­land­schaft – dem Hot­spot 20 – viel­fäl­tige und arten­rei­che Lebens­räume wie ein klein­tei­li­ges Mosaik in der Land­schaft. In und an den Zwi­schen­moo­ren, Sand­hei­den, Kie­fern­wäl­dern und Tei­chen las­sen sich cha­rak­te­ris­ti­sche Pflanzen‑, Flech­ten- und Tier­ar­ten in einer ein­zig­ar­ti­gen Viel­falt und Häu­fig­keit ent­de­cken. Diese gilt es gemein­sam mit regio­na­len Akteur*innen zu erhal­ten sowie mit neuen und zukunfts­wei­sen­den Ansät­zen im Ein­klang mit deren Bewirt­schaf­tung zu fördern.

Aus die­sem Grund haben die Natur­schutz­sta­tion Neschwitz e.V., die Natur­for­schende Gesell­schaft der Ober­lau­sitz e.V. und das Sencken­berg Museum für Natur­kunde Gör­litz in Zusam­men­ar­beit mit regio­na­len Part­nern, wie dem Bio­sphä­ren­re­ser­vat Ober­lau­sit­zer Heide- und Teich­land­schaft zum Jah­res­wech­sel ein umfas­sen­des Pro­jekt im För­der­schwer­punkt „Hot­spots der bio­lo­gi­schen Viel­falt“ des Bun­des­pro­gramms Bio­lo­gi­sche Viel­falt vom Bun­des­amt für Natur­schutz mit Mit­teln des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Umwelt, Natur­schutz, nukleare Sicher­heit und Ver­brau­cher­schutz (BMUV) eingeworben.

Im Pro­jekt „MoSa­iK­TeiL – Moore, Sand, Kie­fern und Tei­che – Neue Ansätze zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung der Ober­lau­sit­zer Heide- und Teich­land­schaft (Hot­spot 20)“ wer­den Natur­schutz­maß­nah­men durch­ge­führt sowie zeit­ge­mäße und genera­tio­nen­über­grei­fende Umwelt­bil­dungs­an­ge­bote geschaf­fen, die Inter­es­sierte und Laien glei­cher­ma­ßen ein­bin­den wol­len. Alle Maß­nah­men und Vor­ha­ben des Pro­jekts wer­den von umfas­sen­den, fach­kun­di­gen und lang­fris­tig ange­leg­ten Erfolgs­kon­trol­len beglei­tet, die deren Nut­zen für den Erhalt und die För­de­rung der Region unter­su­chen und nach­voll­zieh­bar machen. Für ein noch bes­se­res Mit­ein­an­der betei­ligt und ver­bin­det das Pro­jekt MoSa­iK­TeiL ver­schie­dene regio­nale Akteur*innen aus Forst-/Land-/Teich­wirt­schaft, Bil­dung, For­schung, Kul­tur und Naturschutz.

Im Rah­men des akti­ven Natur­schut­zes wird bei­spiels­weise an Tei­chen eine Söm­me­rung durch­ge­führt, wobei die Tei­che über den Som­mer tro­cken­ge­legt wer­den. Aus den im Teich­schlamm kon­ser­vier­ten Samen kön­nen sel­tene Pflan­zen wach­sen. Wei­tere Maß­nah­men, wie die Wie­der­ver­näs­sung von Zwi­schen­moo­ren, leis­ten einen wich­ti­gen Bei­trag zum Was­ser­rück­halt in der Land­schaft sowie für den Klima- und Arten­schutz. Die wis­sen­schaft­li­chen Begleit­un­ter­su­chun­gen wer­den in Zusam­men­ar­beit mit regio­na­len Experten*innen für ver­schie­dene Orga­nis­men­grup­pen wie Vögel, Libel­len, Käfer, aber auch Flech­ten und Pflan­zen durchgeführt.

Mit der Ein­bin­dung des MoSa­iK­TeiL-Pro­jekts in das Netz­werk regio­na­ler Umwelt­bild­ner wird eine Ver­knüp­fung mit bestehen­den Ange­bo­ten und Struk­tu­ren über die gesamte Region hin­weg gewähr­leis­tet. Die in der Zusam­men­ar­beit mit Umwelt­bild­nern und Museen ent­ste­hen­den Ver­bin­dun­gen wer­den genutzt, um gemein­sam Ange­bote zu schaf­fen, die inno­va­tive und digi­tale Ansätze der Ver­mitt­lung auf­grei­fen. Sie sol­len das Erle­ben der Region ermög­li­chen und die Wahr­neh­mung ihrer schüt­zens­wer­ten Viel­falt stär­ken, indem Zusam­men­hänge von Bewirt­schaf­tung, Arten­schutz und dem eige­nen Han­deln erfahr­bar werden. 

Durch die aktive Ver­net­zung von Gesell­schaft, Poli­tik, Bil­dungs­ein­rich­tun­gen, For­schung und Natur­schutz im Ver­bund­pro­jekt MoSa­iK­TeiL wer­den gemein­sam mit Akteur*innen und Partner*innen Ziele gesetzt und Pro­bleme iden­ti­fi­ziert, deren Lösung von allen glei­cher­ma­ßen ver­folgt und auch über die Pro­jekt­lauf­zeit hin­aus getra­gen werden.

Im Herbst die­sen Jah­res wird die MoSa­iK­TeiL-Web­seite ver­öf­fent­licht, die über die beson­dere Viel­falt der mosa­ik­ar­tig ver­teil­ten Lebens­räume der Ober­lau­sit­zer Heide- und Teich­land­schaft, die darin vor­kom­men­den Tier- und Pflan­zen­ar­ten, ihre Schwie­rig­kei­ten und Lösungs­an­sätze, sowie deren Aus­wir­kung infor­miert. Bis die Web­seite fer­tig­ge­stellt ist, laden wir Sie herz­lich ein, die arten­rei­che Lebens­raum­viel­falt der Ober­lau­sit­zer Heide- und Teich­land­schaft auf eigene Faust zu entdecken.