Im Landkreis Bautzen liegen insgesamt 21 Naturschutzgebiete. Sie sind Lebensraum von stark gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Sie stehen daher nach Bundesnaturschutzgesetz unter strengem Schutz.
Größe: 125,17 ha
Unterschutzstellung: 13.03.2007
Lage: nordöstlich von Geierswalde
Durch den Tagebau ging das ursprüngliche Waldgebiet aus Schwarzerlen, Eichen und Kiefern verloren. Heute befindet sich das Naturschutzgebiet auf dem Damm zwischen den ehemaligen Abbaubereichen Skado und Koschen. Jetzt soll dieses Gebiet des zerschnittenen, störungsarmen Waldkomplexes erhalten und entwickelt werden. Das NSG wird so eingerichtet, dass Brut, Rast- und Nahrungshabitate für Tier- und Pflanzenarten entstehen. Besondere Brutvogelarten im NSG sind der Sperber, die Turteltaube oder der Ziegenmelker. Auch verschiedene Insekten wie der Spitzenfleck oder die Maulwurfsgrille sind im Naturschutzgebiet zu finden.
Tourismus: Das Gebiet ist über verschiedene Waldwege von Geierswalde zugänglich.
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Lugteich bei Grüngräbchen
Größe: ca. 53 ha
Unterschutzstellung: 11.09.1967, 06.08.2004
Lage: liegt 0,5 km nordöstlich von Grüngräbchen
Der Teich und das Moor, umgeben von Kiefernmoorwäldern, bieten mit ihren Feuchtgebüschen und Nasswiesen ideale Brutplätze für Rohrdommel, Kranich uvm. Um diesen Lebensraum und insbesondere das Moor zu erhalten, steht der Lugteich unter Naturschutz.
Tourismus: Das Naturschutzgebiet ist nicht zugänglich. Vögel kann man auf dem Damm des Lugteichs beobachten.
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Erlenbruch-Oberbusch Grüngräbchen
Größe: 146,55 ha
Unterschutzstellung: 23.06.1983
Lage: an der B 97, östlich von Schwepnitz
Schützenswert sind im Naturschutzgebiet Erlenbruch-Oberbusch Grüngräbchen besonders die gebietstypischen Feuchtgebiete mit ihren Bruch- und Moorwäldern und der damit einhergehenden Artenvielfalt. Im NSG kommen unter anderem die Kreuzotter oder der Moorfrosch vor. Besondere Brutvögel sind Ziegenmelker, Kranich, Eisvogel, Zwergtaucher und Seeadler.
Tourismus: Die Straße zwischen Bulleritz und Grüngräbchen sowie einige Forstwege kreuzen das Gebiet.
Größe: ca. 7.000 ha
Unterschutzstellung: 01.10.1996
Lage: umfasst den ehemaligen Truppenübungsplatz Königsbrück, liegt nördlich der Stadt Königsbrück, liegt im Landkreis Bautzen und Meißen
Die Königsbrücker Heide ist das größte Naturschutzgebiet Sachsens. Durch seine jahrzehntelange Nutzung als Truppenübungsplatz, ist das Gebiet heute ein weitestgehend unzerschnittener, vielfältiger Naturkomplex. Arten, die viel Raum benötigen oder besonders störempfindlich sind, bietet das Naturschutzgebiet ein großräumiges Rückzugsgebiet. Ebenso sollen bedeutsame Feuchtgebiete und trockenes Offenland sowie Heiden erhalten bleiben. Die Königsbrücker Heide gehört als FFH- und Vogelschutzgebiet zum europäischen Schutzgebietsverbund NATURA 2000.
Größe: ca. 824,6 ha
Unterschutzstellung: 30.01.1998
Lage: liegt zwischen Biehla und Weißig, 6km nördlich von Kamenz
Das Teichgebiet Biehla-Weißig umfasst eine typische Niederungslandschaft aus Wäldern und Wiesen, in die eine Fischteichgruppe eingebettet ist. Das Teichgebiet ist Lebensraum für Fischotter und neun Fledermausarten. Des Weiteren nutzen es Brutvögel wie Seeadler, Schellente oder Grauspecht als Brutplatz. Auch eine bemerkenswerte Pflanzenvielfalt mit Fieberklee, Wasserfeder, Calla und fleischfressendem Sonnentau bietet das Schutzgebiet. Am nordöstlichen Ufer des Biehlaer Großteichs befindet sich der Biehlaer Sumpfringwall. Er ist lediglich durch die auf dem befestigten Wallfuß wachsenden Baumreihen erkennbar. Die Befestigungsanlage wurde ca. 620 v.Chr. errichtet und kurz darauf wieder aufgegeben. Siedlungsfunde zeigen, dass das Gebiet von 2800 v.Chr. und 500 n. Chr. kontinuierlich besiedelt war.
Tourismus: Hauptwege um den Biehaler Großteich, Verbindungsweg zwischen Biehla und Weißig, durch das Gebiet führt der archäologische Radwanderweg
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Tiefental bei Königsbrück
Größe: 86 ha
Unterschutzstellung: 19.10.1967, 23.06.1983 erweitert
Lage: zwischen Reichenau und Königsbrück
Der hauptsächliche Schutzzweck ist die Erhaltung des Durchbruchstales der Pulsnitz mit seiner natürlichen Gewässerdynamik. Im nahezu vollständig bewaldeten Gebiet soll eine störungsfreie natürliche Waldentwicklung ermöglicht werden.
Das Tiefental ist Teil des FFH-Gebiets „Pulsnitz und Haselbachtal“. Es bietet Lebensraum für Elbebiber, Fischotter und Grüner Keiljungfer. Gleichzeitig bietet das Tiefental Brutplätze für Eisvogel, Grauspecht oder der Hohltaube. Auch längst verschollen geglaubte Bachbewohner kehrten zurück. Darunter sind die Wasseramsel oder die Groppe.
Tourismus: Das Tiefental kann man auf einem etwa 3 km langen Pfad zwischen Reichenau und der Straße Königsbrück-Gräfenhain kennenlernen.
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Waldmoore bei Großdittmannsdorf
Größe: 93,5 ha
Unterschutzstellung: 19.12.2000
Lage: Waldgebiet in der Radeburger und Laußnitzer Heide, 1 km nördlich von Großdittmannsdorf, liegt im Landkreis Bautzen und Meißen
In tausend Jahren sind die Moore bei Großdittmannsdorf gewachsen und haben sich zum Lebensraum zahlreicher Tiere und Pflanzen entwickelt. Das Waldmoor bei Großdittmannsdorf ist ein Versumpfungsmoor. Es vernässt durch Niederschlag und Grundwasser. Mit seinen Zwischenmooren, Sümpfen, Birken-Moorwäldern und Quellbereichen bietet es eine Vielfalt von Lebensräumen für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Das Moor zeichnet sich durch seine Artenvielfalt bei Libellen und Wasserkäfern aus. Über 127 verschiedene Moosarten wurden in dem Gebiet entdeckt.
Das Naturschutzgebiet ist Teil des Vogelschutzgebiets „Laußnitzer Heide und FFH-Gebiet „Moorwaldgebiet Großdittmannsdorf“
Tourismus: teilweise über Wege begehbar
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Moorwald am Pechfluss bei Medingen
Größe: ca. 84 ha
Unterschutzstellung: 15.07.1999
Lage: Waldgebiet in der Laußnitzer Heide, 1,5 km nördlich von Medingen
Der Moorwald am Pechfluss bei Medingen umfasst das Moor- und Quellgebiet des Pechflusses und die angrenzenden Auflächen am Südwestrand der Laußnitzer Heide. Der Pechfluss entspringt in der Lausnitzer Heide und fließt im Naturschutzgebiet durch einen moorigen Wald mit zahlreichen Moor- und Wassergräben. Sie entspringen in kleinen Waldmooren und Quellbereichen. Durch seinen hohen Anteil an Altholz, Laubholz- und höhlenreichen Einzelbäumen bietet das Naturschutzgebiet einen idealen Lebensraum für moor- und waldtypische Pflanzen- und Tierarten.
Tourismus: teilweise über Wege begehbar
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Seifersdorfer Tal
Größe: 58,6 ha
Unterschutzstellung: 30.03.1961
Lage: umfasst das steile Durchbruchstal der Großen Röder zwischen Kleinwachau und Seifersdorf
Das Seifersdorfer Tal liegt sowohl im Landkreis Bautzen und im Stadtgebiet Dresden. Geprägt wird es, zum einen Teil, von felsigen Hängen, die schroff zur Röder abfallen. An anderen Stellen bestimmen Traubeneichen und Buchen das Bild. Das Seifersdorfer Tal gehörte zum um 1530 erbauten Schloss Seifersdorf. Jahrhundertelang wurde es für Beweidung und Einzelbaumentnahme genutzt. Ab 1781 wurden mehr als 40 Gartenszenen gestaltet. So blieb die Natur erhalten. Später wurde im Seifersdorfer Tal aufgeforstet. Heute gehört das Naturschutzgebiet zum FFH-Gebiet „Rödertal oberhalb Medingen.“
Größe: ca. 1.700 ha
Unterschutzstellung: 14.06.972
Lage: grenzt westlich an Wittichenau
Das Dubringer Moor ist das fünftgrößte Naturschutzgebiet Sachsens. Gleichzeitig ist es der größte noch erhaltene Moorkomplex in der Oberlausitz. Das Moorgebiet setzt sich aus Zwischen- und Flachmooren zusammen und ist ein Durchströmungsmoor.
Tourismus: Durch das Moor führen der Frosch- und der Krabatrundweg. Seit 2006 kann man die Tier- und Pflanzenwelt im Moor von einem Aussichtspunkt beobachten.
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Spannteich Knappenrode
Größe: 138,3 ha
Unterschutzstellung: 25.03.1981, 13.05.2005
Lage: liegt nördlich von Knappenrode
Der Spannteich Knappenrode ist ausgestattet mit verlandeten Teichen, ausgedehntem Schilf- und Großseggengürtel mit Übergängen zu Erlenbruch, Erlen-Eschen-Auwald und einem Zwischenmoor. Das Schilfröhricht ist eines der Ausgedehntesten in Sachsen. Je nach Wasserstand bleiben oft nur wenige Wasserstellen sichtbar. Es bietet ideale Nistmöglichkeiten für Brutvögel wie Kleinralle oder Raufußkauz. Deshalb gehört der Spannteich Knappenrode zu einem SPA-Vogelschutzgebiet und einem FFH-Gebiet. Im Süden des Gebiets liegen Kiefernwälder und der Wasserpegel steigt. Durch den Wassermangel verlandet der Spannteich im Sommer häufig.
Zugang: Der Spannteich kann über Waldwege zu Fuß und mit dem Rad umrandet werden.
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Auewald Laske
Größe:29,11 ha
Unterschutzstellung: 30.03.1961
Lage: 1 Kilometer westlich von Ralbitz, schließt sich an den Ort Laske an
Der Auwald in Laske stellt den letzten naturbelassenen Abschnitt der Klosterwasseraue dar. Während im Mittelalter ein Großteil des Waldes gerodet wurde, blieb der 29 Hektar große Auwald naturbelassen. Der ursprüngliche Eichen-Hainbuchen-Auenwald wird von zahlreichen Fließen durchzogen und ist reich an Frühblühern.
Zugang: Zwischen Ralbitz und Laske führt ein Pfad durch das NSG
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Caßlauer Wiesenteiche
Größe: 40,2 ha
Unterschutzstellung: 19.10.1967
Lage: 4km südwestlich von Königswartha
Die Caßlauer Wiesenteiche gehören zum FFH-Gebiet „Teichgruppen am Doberschützer Wasser“ und gehört ebenso zum gleichnamigen Vogelschutzgebiet. Das Naturschutzgebiet dient unter Anderem dem Kranich, der Rohrweihe und der Löffelente als Lebensraum. Mit seinen ausgedehnten Schilf- und Rohrkolbenröhrichten bietet der Teich ideale Rückzugsmöglichkeiten und Brutplätze für Wasservögel.
Größe: 94,82 ha
Unterschutzstellung: 23.06.1983
Lage: 1 Kilometer westlich von Commerau
Wollschank und Zschark sind zwei extensiv bewirtschaftete Fischteiche mit dem angrenzenden Waldstück „Kaupe“. Mit seinen Übergangsmooren, naturnahen Wäldern, Feucht- und Frischwiesen ist das Gebiet besonders schützenswert. Dank der naturverträglichen Bewirtschaftung beider Teiche ist das NSG im guten Zustand.
Zugang: von Commerau aus gewährt ein Feldweg einen Überblick über die Teiche.
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Litzenteich
Größe: 29,3 ha
Unterschutzstellung: 04.07.1974
Lage: 2 km nordwestlich von Radibor
Der Litzenteich ist Teil des Oberlausitzer Heide- und Teichgebiets. Es ist Teil des FFH-Gebiets „Teiche zwischen Neschwitz und Großdubrau“ und dem EU-Vogelschutzgebiet „Teiche zwischen Neschwitz und Lomske.“ Die reich vorhandene Schwimmblattvegetation ist verschwunden. Ein Großteil des Teiches ist mit Röhricht bedeckt. Zu den besonderen Pflanzen im NSG zählt das Gefleckte Knabenkraut, die Französische Sandsegge oder der Südliche Wasserschlauch. Besondere Vogelarten sind die Rohrdommel, die Rohrweihe oder der Schilfrohrsänger.
Tourismus: Zugang über Feldwege, Lehrpfad entlang des NSGs
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Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft
Größe: 13.000 ha
Unterschutzstellung: 18.12.1997
Lage: umfasst 21 Teilflächen und liegt im Biosphärenreservat OHTL
Das Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet liegt im Osten des Landkreises Bautzen. Das Gebiet prägen ausgedehnte Wälder und mehr als 350 Teiche. Die Teiche sind seit dem 13. Jh. Und vor allem im 16. Jh. angelegt und immer wieder verändert worden. Ursprünglich waren die Teiche Zwischenmoore, die zur Fischzucht in Teiche umgewandelt wurden. Dadurch entstand eine einzigartige Kulturlandschaft, die bis heute durch extensive Fischzucht erhalten bleibt. Eines der größten Naturschutzgebiete Deutschlands ist auch Lebensraum für mehr als 3400 Tierarten. Davon stehen 807 auf der Roten Liste Sachsens. Das Naturschutzgebiet ist Kern des gleichnamigen FFH-Gebiets und ist Vogelschutzgebiet „Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft.“ Das Gebiet bietet Lebensraum und Brutplatz für Baumfalke, Bekassine oder Rothalstaucher.
Größe: 43,3 ha
Unterschutzstellung: 30.03.1961
Lage: 1 km nordwestlich von Weißenberg
Die Gröditzer Skala erstreckt sich entlang des Löbauer Wassers und vom Weißenberger Ortsteil Gröditz bis zu den weiteren Ortsteilen Weicha und Wuischk. Das NSG ist Teil des FFH-Gebiets „Täler um Weißenberg“ und des EU-Vogelschutzgebiets „Feldgebiete in der östlichen Oberlausitz. Durch die Nord- und Südhänge, sowie das Löbauer Wasser besteht die Gröditzer Skala aus einem engen Netz an unterschiedlichen Lebensräumen. So kommt Laubwald wie Traubeneiche, Gemeiner Esche oder Ahorn vor. Auch Pflanzen wie Süße Wolfsmilch, Adlerfarn oder Sommerlinde.
Größe: 32,31 ha
Unterschutzstellung: 11.09.1967
Lage: liegt zwischen Kohlwesa und Lauske
Das Große Mausohr, der Schlagschwirl und das Bachneunauge – sie alle nutzen das Naturschutzgebiet Lausker Skala als Brutstätte und Lebensraum. Die Lausker Skala ist geprägt von naturnahen Laubwäldern, bis zu 15 Meter hohen Felsbildungen, einem Bachlauf und Offenlandbereichen. Gleichzeitig ist das Naturschutzgebiet gehört es zum FFH-Gebiet „Täler um Weißenberg“ und des EU-Vogelschutzgebiets „Feldgebiete in der östlichen Oberlausitz.“
Im NSG sind zwei große Wallanlagen bei Zschorna und Lauske zu finden. Sie stammen aus der slawischen Siedlungsperiode. Während der Rand des NSG als Bauernwald genutzt wurde, gehörte der Mittelteil zum Rittergut Lauske. Ein Teil davon wurde zu einem Park im englischen Stil umgestaltet. Nach der Festsetzung zum Naturschutzgebiet wurden Forstarbeiten lediglich durchgeführt, um Fremdbaumarbeiten zurück zu drängen und Saatgut wie von der Winterlinde zu gewinnen. Das Grünland wurde mit Rindern beweidet.
Tourismus: Das ehemals als Landschaftspark gestaltete Zentrum des NSG ist auf unbefestigten Straßen von Lauske aus zu erreichen. Andere Wege sind nicht begehbar.
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Dubrauker Horken
Größe: 3,7 ha
Unterschutzstellung: 04.07.1974
Lage: 0,5 km westlich von Dubrauke
Die Dubrauer Horken ist Teil des Oberlausitzer Heide- und Teichgebiets. Das Naturschutzgebiet besteht aus mit artenreichem Laubmischwald bestockten Basaltküppchen und ist von Ackerflächen umgeben. Es ist Teil des FFH-Gebiets „Basalt- und Phonolitkuppen der östlichen Oberlausitz.“ Das Naturschutzgebiet ist in diesem Bereich ein botanisch wertvoller Teil Restgehölzes. Es bietet Lebensraum für insgesamt 27 Säugetierarten und Brutplatzstätten für 39 Vogelarten wie Ringeltaube oder Buntspecht.
Tourismus. Auf einem Feldweg zwischen Dubrauke und der Straße Baruth-Kleinsaubernitz zu erreichen.
20
Mühlbusch Plotzen
Größe: 16,71 ha
Unterschutzstellung: 05.01.2023
Lage: am Kuppritzer Wasser zwischen den Ortslagen Lehn im Süden und Plotzen im Norden
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Auwald und Eisenberg Guttau
Größe: 3,96 ha
Unterschutzstellung: 30.03.1961
Lage: am Löbauer Wasser südlich von Guttau