Im Landkreis Bautzen befinden sich auf einer Fläche von 44.188 Hektar 16 EU-Vogelschutzgebiete. Sie werden nach einheitlichen Standards innerhalb der Europäischen Union ausgewählt und unter Schutz gestellt. Ziel ist es wildlebende Vogelarten und ihren Lebensraum zu schützen. Die SPA-Vogelschutzgebiete gehören zum europaweiten Schutznetz NATURA 2000.
Das Gebiet war lange vom Braunkohleabbau geprägt. Mehr als 90 Prozent des Flächengebiets sind vom Bergbau beeinflusst. Heute erfolgen in einigen Bereichen noch Sanierungsarbeiten, die die Landschaft verändern. Das Gebiet besteht aus drei Teilbereichen: SPA-Bereich Laubusch, SPA-Bereich Bluno und SPA-Bereich Lauchhammer. Charakteristisch sind die großflächigen Restseen, weitläufiges Offenland und Aufschüttungen, die durch Bergbautechnologie bedingt entstanden sind. Das Gebiet bietet einen unzerschnittenen, störungsarmen Raum, der besonders wertvoll für störungsempfindliche bzw. wandernde Tier- und Pflanzenarten ist. Das SPA-Gebiet bietet Vogelarten wie Fischadler, Flussseeschwalbe, Rohrdommel und Rohrweihe Schutz.
2 Muskauer und Neustädter Heide
Größe: 14.055 ha
Die Muskauer und Neustädter Heide ist von ausgeprägten Sandterrassenflächen oder Talsandflächen mit offenen Sandflächen, Dünenfeldern, Heidemooren, Heideteichen, Torfmoos-Seggenrieden, Kiefern- u. Fichtenmoorwald geprägt. Teile des Spree-Tales sind rekultivierte Tagebauflächen. Das Schutzgebiet bietet Brutvogelarten wie Auerhuhn, Neuntöter und Wiedehopf einen Lebensraum.
3 Spannteich Knappenrode
Größe: 138,3 ha
Der Spannteich Knappenrode ist ausgestattet mit verlandeten Teichen, ausgedehntem Schilf- und Großseggengürtel mit Übergängen zu Erlenbruch, Erlen-Eschen-Auwald und einem Zwischenmoor. Das Schilfröhricht ist eines der ausgedehntesten in Sachsen. Je nach Wasserstand bleiben oft nur wenige Wasserstellen sichtbar. Es bietet ideale Nistmöglichkeiten für Brutvögel wie Kleinralle oder Raufußkauz.
4 Dubringer Moor
Größe: ca. 1.700 ha
Das Dubringer Moor ist das fünftgrößte Naturschutzgebiet Sachsens. Gleichzeitig ist es der größte noch erhaltene Moorkomplex in der Oberlausitz. Das Moorgebiet setzt sich aus Zwischen- und Flachmooren zusammen und ist ein Durchströmungsmoor. Es bietet Vogelarten wie Heidelerche, Neuntöter und Schwarzspecht.
5 Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft
Größe: 13.000 ha
Das Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet liegt im Osten des Landkreises Bautzen. Das Gebiet prägen ausgedehnte Wälder und mehr als 350 Teiche. Eines der größten Naturschutzgebiete Deutschlands ist auch Lebensraum für mehr als 3400 Tierarten. Davon stehen 807 auf der Roten Liste Sachsens. Das Gebiet bietet Lebensraum und Brutplatz für Baumfalke, Bekassine oder Rothalstaucher.
Das Teichgebiet Biehla-Weißig umfasst eine typische Niederungslandschaft aus Wäldern und Wiesen, in die eine Fischteichgruppe eingebettet ist. Er ist lediglich durch die auf dem befestigten Wallfuß wachsenden Baumreihen erkennbar. Die Befestigungsanlage wurde ca. 620 v.Chr. errichtet und kurz darauf wieder aufgegeben. Siedlungsfunde zeigen, dass das Gebiet von 2800 v.Chr. und 500 n. Chr. kontinuierlich besiedelt war. Brutvögel wie Seeadler, Schellente oder Grauspecht nutzen das Gebiet als Brutplatz.
7 Teiche nordwestlich Kamenz
Größe: 417 ha
Das Gebiet „Teiche nordwestlich Kamenz“ besteht aus fünf Teilbereichen. Das Gebiet umfasst die Teiche Großen Teich, Zipfelteich, Steinteich, Tschernitzteich, Nymphenteich, Neuteich, Schlossteich, Mittelteich, Lugteich, Kaschligteich, Walschkenteich, Jungfrauenteich und Herrenteich mit angrenzenden Flächen. Das Gebiet bietet Vogelarten wie Ortolan, Tüpfelralle und Wespenbussard einen Lebensraum.
8 Königsbrücker Heide
Größe: ca. 7.000 ha
Die Königsbrücker Heide ist das größte NSG in Sachsens. Durch seine jahrzehntelange Nutzung als Truppenübungsplatz, ist das Gebiet heute ein weitestgehend unzerschnittener, vielfältiger Naturkomplex. Arten, die viel Raum benötigen oder besonders störempfindlich sind, bietet das Naturschutzgebiet ein großräumiges Rückzugsgebiet. Brutvogelarten wie die Bekassine, die Sperbergrasmücke oder der Raubwürger finden ihren Lebensraum oder Brutplatz in der Königsbrücker Heide.
9 Laußnitzer Heide
Größe: 1.439 ha
Die Laußnitzer Heide besteht aus einem größeren, zusammenhängenden Nadelwaldgebiet mit überwiegend Kiefernbeständen, teilweise naturnahen Fichten-, Kiefern- und Birken-Moorwäldern sowie Zwischenmoorbereichen. Des Weiteren findet sich in ihr kleinflächig strukturreicher Buchenmischwald. Die Laußnitzer Heide ist ein bedeutendes Brutgebiet von Vogelarten naturnaher Wälder. Besonders sind hierbei die strukturreichen Nadelwälder im Komplex mit älteren Buchenbeständen.
10 Jeßnitz und Thury
Größe: 304 ha
Das Feuchtgebiet beinhaltet nährstoffärmere Teiche mit einschließlich naturnaher Verlandungsvegetation und ein Niedermoor. In dem Gebiet gibt es Bruch- bzw. Moorwald. Größere Waldbereiche sind mit Nadelholzforsten, Eichenmischwald und bodensaurem Eichenwald versehen. Das Gebiet bietet Vogelarten wie Eisvogel, Rohrweihe und Rohrdommel einen Brutplatz oder Lebensraum.
Erkunden: Das Schutzgebiet ist über mehrere Wanderwege erreichbar.
11 Doberschützer Wasser
Größe: 2420 ha
Das SPA-Schutzgebiet liegt im Einzugsgebiet und der Talsenke des Doberschützer Wassers. Dazu gehören naturnahe Fließgewässer, Teichkomplexe mit Verlandungszonen, Sumpf- und Bruchwälder, sowie Feuchtgrünland. Neben Kiefernforsten gehören naturnahe Laubwälder und zum Teil größere Ackerflächen dazu. Das Vogelschutzgebiet bietet Vogelarten wie der Kleinen Ralle, dem Mittelspecht oder dem Ortolan einen Lebensraum.
Inmitten des Schutzgebietes liegen Niederterrassen- und ein Auengebiet mit reich strukturierten Teichgruppen und Vermoorungen. Verlandungszonen sind umgeben von Erlenbruch, Feuchtwiesen, Hochstaudenfluren, Niederterrassen mit agrarischer Nutzung, Forsten und naturnahen Laubwäldern.
Für die Rohrdommel ist dieses Schutzgebiet eines der bedeutendsten des Freistaates Sachsen. Weitere schützenswerte Vögel in diesem Gebiet sind unter anderem Baumfalke, Kiebitz und Rotmilan.
13 Spreeniederung Malschwitz
Größe: 1857 ha
Das Schutzgebiet Spreeniederung Malschwitz bietet mit den naturnahen Fließgewässerabschnitten den Ufergehölzen und den Teichgebieten mit den Röhricht- und Verlandungszonen einen idealen Lebensraum. Hinzu kommen die naturnahen Auenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder mit einem hohen Altholzanteil und stehendem sowie liegendem Totholz. Das Schutzgebiet bietet ein optimales Rast- und Nahrungsgebiet für Bläss- und Saatgans dar. Weitere Vogelarten wie Grauspecht, Kiebitz oder Steinschmälzer nutzen das Gebiet als Lebensraum.
Das Schutzgebiet wird vorwiegend landwirtschaftlich bewirtschaftet und ist gut strukturiertes Offenland. Waldreste, Bachtäler mit naturnahen Fließgewässerabschnitten, Grünland und Auwaldresten sowie naturnahe Teiche bieten verschiedensten Vogelarten einen geeigneten Lebensraum. Besonders bedeutsam ist das Gebiet für Arten wie Ortolan, Kiebitz, Fischadler, Schwarzmilan und Weißstorch.
Das Schutzgebiet liegt lediglich anteilig im Landkreis Bautzen. Der südliche Teil des Hohwaldes gehört zum Landkreis Sächsische Schweiz. Das Schutzgebiet besteht zu mehr als 98 Prozent aus Waldflächen. Stillgewässer und Offenlandbiotope, wie Wirtschaftsgrünland, Staudenfluren und Magerrasen sind nur kleinflächig vertreten.
Erkunden: Ein Teilstück des Oberlausitzer Bergwegs führt durch das Schutzgebiet. Der Valtenberg und Hohwald ist über mehrere Wanderwege wie dem Valtenberg und dem Denksteinweg begehbar.
16 Moritzburger Kleinkuppenlandschaft
Größe: 3150 ha
Lediglich ein kleiner Teil der Moritzburger Kleinkuppenlandschaft fällt in den Landkreis Bautzen. Der Großteil des Gebiets liegt im Landkreis Dresden und Meißen.