Igel­nach­wuchs im Garten

  • Die Natur­schutz­sta­tio­nen erhal­ten zur­zeit Bür­ger­an­fra­gen zu jun­gen Igeln und auf­ge­deck­ten Nestern
  • Vor­sicht bei der Gar­ten­ar­beit, um das Auf­de­cken von Igel­nes­tern zu vermeiden
  • Junge Igel benö­ti­gen nicht zwin­gend unsere Hilfe

Sie sta­cheln, rol­len sich bei Gefahr ein und woh­nen gerne in Gär­ten – die Igel. Die Natur­schutz­sta­tio­nen erhal­ten zur­zeit Bür­ger­an­fra­gen zu jun­gen Igeln und auf­ge­deck­ten Nes­tern. Bis in den Okto­ber hin­ein zie­hen Igel­müt­ter ihre Jun­gen groß. Sie bekom­men ihre Jun­gen von Juni bis August. Die Auf­zucht der Klei­nen dau­ert ins­ge­samt 6 Wochen. Häu­fig bauen Igel ihr Nest zur Jun­gen­auf­zucht aber auch für den Win­ter­schlaf in einem geschütz­ten Bereich wie unter einer Hecke, unter Wur­zel­werk oder in einem Rei­ßig- bzw. Laub­hau­fen. Einige nut­zen ihr Nest ein Leben lang.

Igel gehö­ren laut Bun­des­na­tur­schutz­ge­setz und Bun­des­ar­ten­schutz­ver­ord­nung zu den beson­ders geschütz­ten Arten. Das Nach­stel­len, Fan­gen, Ver­let­zen und Töten ist ver­bo­ten. Auch ihre Nes­ter dür­fen nicht zer­stört wer­den. Bei Gar­ten­ar­bei­ten kann es jedoch trotz­dem aus Ver­se­hen zum Auf­de­cken eines Igel­nes­tes kommen.

Ist es ein Nest mit Jun­gen, ist schnel­les Han­deln gefragt. Falls das Nest noch intakt ist, muss es schnell wie­der abge­deckt wer­den. Denn so besteht eine gute Chance, dass die Mut­ter sich wie­der beru­higt und die Auf­zucht fort­setzt. Glei­ches gilt, wenn die Mut­ter beim Auf­de­cken nicht anwe­send war. Ist das Nest kom­plett zer­stört, besteht die Mög­lich­keit, dass die Mut­ter das Nest wie­der auf­baut oder die Jun­gen in ein ande­res Nest bringt.

Das Nest und das Ver­hal­ten der Mut­ter soll­ten nach dem Auf­de­cken eine Weile aus der Ferne beob­ach­tet wer­den.  Im schlimms­ten Fall ist die Mut­ter über­for­dert mit dem Bau eines neuen Nes­tes und der Jun­gen­auf­zucht und ver­lässt ihre Jun­gen. Die Jun­gen krab­beln dann aus dem Nest. Lie­gen die Klei­nen frei auf der Wiese und fie­pen, sind das Anzei­chen, dass sie von der Mut­ter ver­las­sen wurden.

Beim Fund sol­cher Igel­jun­gen, kön­nen sie mit ins Haus genom­men wer­den. Die Jung­tiere unter­küh­len schnell. Des­halb sollte man eine Wärm­fla­sche mit lau­war­mem Was­ser fül­len, und in eine Kiste legen. Dar­über ein Küchen­tuch stül­pen, die Klei­nen Igel dar­auf legen und mit einem wei­te­ren Küchen­tuch abde­cken. Dann müs­sen Fach­per­so­nen wie ein Igel­ex­perte oder ein Tier­arzt kon­tak­tiert werden.

Um eine sol­che Situa­tion zu ver­mei­den, kann man eini­ges bei der Gar­ten­ar­beit beach­ten. Laub- und Kom­post­hau­fen soll­ten nur vor­sich­tig gewen­det wer­den. Wenn mög­lich, sollte bei der Gar­ten­pflege auf einen Rasen­trak­tor oder die elek­tri­sche Hecken­schere ver­zich­tet wer­den. Denn beim Ein­satz von Bal­ken­mä­her oder einer ein­fa­chen Hecken­schere kann schnel­ler reagiert wer­den. Ist ein Igel­nest im Gar­ten bekannt, soll­ten Haus­tiere davon fern­ge­hal­ten werden.

Sind kleine gesunde Igel im Gar­ten unter­wegs, ist das kein Grund zur Sorge. Denn nach drei­ein­halb Wochen erkun­den die Jung­tiere ihre Umge­bung eigen­stän­dig. Sie sehen aus wie fer­tige Igel und sind etwa 150–200 Gramm schwer. Die Mut­ter säugt die Jun­gen noch für zwei­ein­halb wei­tere Wochen bis sie mit 6 Wochen selbst­stän­dig sind. Ein Ein­grei­fen durch den Men­schen ist nicht notwendig.