Kiebitze zwischen Rosenthal und Laske

Kiebitz auf einem Acker zwischen Rosenthal und Laske.
  • Seit April nutzen zehn Kiebitzpaare einen Acker zwischen Rosenthal und Laske als Brutplatz
  • Nach derzeitigem Wissensstand handelt es sich dabei um das größte Einzelbrutvorkommen in ganz Sachsen in diesem Jahr
  • Die Zusammenarbeit zwischen dem Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e.V., dem Landwirtschaftsbetrieb Ralf Hentzschel und der Unteren Naturschutzbehörde führte zum Erfolg

Kie – wit – mit seinen auffälligen Rufen und seinen fuchtelnden Flugmanövern ist der Kiebitz ein auffälliger Vogel auf Sachsens Äckern. Seit Anfang April haben zehn Brutpaare auf einer Fläche zwischen Rosenthal und Laske gebrütet. Nach derzeitigem Wissen handelt es sich dabei um das größte Einzelbrutvorkommen in ganz Sachsen.

Bereits Mitte März sind Dr. Winfried Nachtigall, Geschäftsführer Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e.V., erste Kiebitze auf der Fläche bei Rosenthal aufgefallen. Anfang April befanden sich 12 Kiebitze, von denen drei brüteten, auf dem Acker. Ende April hatten fünf Paare insgesamt 17 Junge geführt. Weitere vier Paare brüteten noch. Bei der vorerst letzten Kontrolle Ende Mai stießen fünf Weibchen Warnrufe aus und wahrscheinlich bis zu zehn Junge waren auf der Fläche.

Dieser Erfolg war nur durch die Zusammenarbeit des Landwirtschaftsbetriebs von Ralf Hentzschel, des Fördervereins und der Unteren Naturschutzbehörde möglich. Landwirt Ralf Hentzschel ließ zwei Hektar seines Ackers unbestellt, um für die Kiebitze einen ausreichend großen Brutplatz zu schaffen. Die Stelle wurde von den Vögeln aufgrund der niedrigen Vegetation und zwei großen Feldpfützen ausgewählt.

Früher war der Kiebitz ein weit verbreiteter Brutvogel in Sachsen. Seine Brutplätze waren extensiv bewirtschaftetes Weide- und Feuchtgrünland.  Durch den Verlust seines Lebensraums wich er auf Äcker und Ackerland aus.

Trotzdem ist der Brutbestand seit den 1980er Jahren um 95 Prozent zurückgegangen und der Kiebitz ist in Deutschland als stark gefährdet eingestuft. In Sachsen gibt es nur noch etwa 100 Brutpaare. Seit etwa zehn Jahren wird auf Ackerflächen versucht dem Kiebitz eine Brut zu ermöglichen. Aus diesem Grund werden von Naturschützern Gelege gesucht und abgesteckt. Flächenanteile mit Feuchtstellen werden bei der Bearbeitung ausgespart und Bearbeitungen zeitlich verändert und angepasst, damit der Kiebitz störungsfrei brüten kann.