Achtung auf den Straßen – Die Amphibienwanderung hat begonnen!

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Foto: M. Keitel

Sie wandern wieder! Seit ein paar Tagen sind sie wieder auf Tour: Rotbauchunke, Knoblauchkröte und Teichmolch. Sie machen sich auf den Weg von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern, um sich dort fortzupflanzen. Das ausgebaute Verkehrsnetz, welches die Landschaften und ihre Lebensräume zerschneidet, verlangt, dass die Tiere auf ihrem Weg auch Straßen queren müssen – ein lebensbedrohlicher Akt!

Um die Tiere vor fahrenden Autos zu schützen, bauen die Naturschutzstationen und -vereine im Landkreis jedes Jahr zahlreiche Amphibienschutzzäune auf, an denen die Tiere am eigenständigen Überqueren von Verkehrswegen gehindert werden.

Beim Erreichen der Zäune, wandern die Amphibien an ihnen entlang, um die nächste Möglichkeit zu nutzen, die Straße zu queren, um zu ihrem Laichgewässer zu gelangen. Dabei fallen sie in Eimer, welche in gleichmäßigen Abständen am Zaun entlang postiert werden. Diese Eimer werden dann regelmäßig von Naturschützern und -helfern sicher über die Straße gebracht. So kann sichergestellt werden, dass ein Großteil der Tiere lebendig auf der anderen Seite ankommt und schlussendlich den Artbestand sichert.

In den letzten Jahren sind die Wanderaktivitäten der Amphibien jedoch drastisch zurückgegangen. Noch 2018 wurden an den insgesamt 36 Zäunen des Naturschutzzentrums „Oberlausitzer Bergland“ e.V. in Neukirch/ Lausitz und der Naturschutzstation Neschwitz e.V.  mehr als 50.000 Amphibien vermerkt. 2021 waren es noch 30.500 Amphibien. Im letzten Jahr sind die Zahlen an den Zäunen weiter zurückgegangen. 2023 zählten die Naturschützer noch rund 19.000 Tiere.

Gründe für den extremen Rückgang sind die Trockenheit der letzten Jahren, sowie schlechte Wanderbedingungen aufgrund der Witterung und den hohen Belastungen infolge des Straßenverkehrs.

Foto: M. Keitel

In den Morgen- und Abendstunden, wenn die Temperaturen über 8 °C betragen und es bestenfalls noch regnet, ist die Wanderaktivität der Amphibien am größten. Dann sollten Autofahrer besonders auf die kleinen Tiere achtgeben, langsam fahren oder wenn möglich, ganz auf Fahrten verzichten. Eine weitere Möglichkeit der Unterstützung ist, selbst mit anzupacken. Als Amphibienzaunbetreuer, bringt man die Tiere sicher auf die andere Straßenseite und erfasst die transportierten Arten genau, um letztlich die Populationsdichte und Trends einschätzen zu können.

Bitte entnehmen Sie immer nur in Absprache mit den Zaunbetreuern, Tiere aus den Eimern! Möglichkeiten der Amphibienzaunbegehung bieten sowohl die Naturschutzstation in Neschwitz als auch das Naturschutzzentrum „Oberlausitzer Bergland“ e.V. in Neukirch/ Lausitz an.

Bei Interesse melden Sie sich gern telefonisch unter 035933-329640 oder per E-Mail unter: naturschutz@naturzentrale-bautzen.de bei der Naturzentrale Bautzen.