Fledermausbesuch im Winter – Was tun?

Vor ein paar Tagen wurde in der Naturschutzstation Neschwitz e.V. eine Fledermaus abgegeben, welche sich in einen Hausflur verirrt hatte.

Normalerweise halten Fledermäuse von Anfang November bis Ende März Winterschlaf. Heimische Arten ernähren sich ausschließlich von Insekten. Diese sind in der Winterzeit nicht ausreichend vorhanden. Also fressen sich die Tiere bis zum Spätherbst ausreichend Speck an. Sie ziehen sich an dunkle, feuchte, frostfreie Orte zurück, wie etwa Keller, Stollen oder Bunker, um dort den Winter zu verbringen.

Wie kann es also sein, dass sich dieses Tier ins Haus verirrt?

Es kann vorkommen, dass Fledermäuse ihr Winterquartier wechseln, weil es sich durch unpassende Bedingungen als untauglich erwiesen hat. Dies kann zum einen bedeuten, dass sie ihren Hangplatz innerhalb ihres Quartieres wechseln, um zum Beispiel besser vor Kälte geschützt zu sein oder aber, dass sie den Ort komplett wechseln. Auf der Suche nach einem neuen Quartier kann es dann vorkommen, dass sie sich in unsere Häuser verirren.

Was kann man also tun, wenn man eine Fledermaus im Haus oder der Wohnung vorfindet?

  1. Zunächst einmal: Handschuhe anziehen. Die Tiere haben spitze kleine Zähnchen.
  2. Nehmen Sie die Fledermaus vorsichtig von ihrem Platz und legen sie in einen gut verschließbaren Karton. Sie besitzen einen ausgeprägten Freiheitsdrang, welcher sie dazu treibt, sich durch kleine Ritzen zu drängen oder sich den Weg freizuknabbern. Kleine Luftlöcher sind natürlich dennoch wichtig.
  3. Stellen Sie den Karton bei zirka 8 °C kühl. Wärmere Temperaturen, sorgen dafür, dass die Fledermaus aktiver wird und wertvolle Energie verliert. Wichtig: Füttern oder Tränken Sie die Tiere nicht!
  4. Abschließender und wichtigster Punkt: Ziehen Sie professionellen Rat hinzu, zum Beispiel einen Fledermausexperten. Er oder sie wird Sie über die nächsten notwendigen Schritte informieren.

Weitere Informationen zum Auffinden von Wildtieren: www.naturzentrale-bautzen.de