Einblick in das Rotmilanmonitoring

Rotmilanjunges wird untersucht und beringt. | Foto: M. Heinrich

Der Rotmilan ist eine europäische Greifvogelart, deren größtes Brutvorkommen in Deutschland liegt. Um zu wissen, wie es um die Art steht, sind fortlaufende Erfassungen des Bruterfolgs unerlässlich. Der Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e. V. erfasst seit 2014 Rotmilane auf einer Fläche von knapp 400 km². Dabei wird jedes Jahr im Frühjahr kontrolliert, ob die bekannten Nester besetzt oder ob die Milane umgezogen sind. Viel Zeit ist nicht, denn schon im Juni werden die Jungvögel beringt.

Für die Beringung erklimmt ein Kletterer mit Steigeisen den Baum bis hinauf zum Nest. Die jungen Rotmilane werden in einer Stofftasche nach unten gelassen und am Boden beringt, vermessen und gewogen. Anschließend werden sie behutsam wieder zurück ins Nest gesetzt, wo sie problemlos von den Altvögeln wieder angenommen werden. Die erhobenen Daten ermöglichen Rückschlüsse auf das Alter und den Ernährungszustand der Jungvögel. Über den Ring mit einer individuellen Kennnummer sind die Tiere für den Rest ihres Lebens eindeutig identifizierbar.

Seit Beginn der Untersuchung hat der Rotmilanbestand im Kontrollgebiet um beachtliche 30 % zugenommen. Im aktuellen Jahr wurden insgesamt 61 Brutpaare gezählt. Davon blieben 21 Brutpaare erfolglos, während in 40 Nestern insgesamt 62 Jungvögel ermittelt wurden. Im Vergleich zu den Vorjahren fiel der Bruterfolg damit in diesem Jahr etwas geringer aus, was aber durchaus im Bereich der natürlichen Schwankung liegt.

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