Es ist Herbst. Das Gartenjahr geht zu Ende und die Gärtner haben noch einmal alle Hände voll zu tun: herabgefallenes Laub wird zusammengerecht und entsorgt, Stauden heruntergeschnitten. Hecken, Sträucher und Bäume werden gestutzt. Der Garten wird von einjährigen Pflanzen und deren Überresten befreit. Beete werden umgegraben. Es herrscht das Bedürfnis nach einem geordneten Übergang in das neue Jahr. Man erhofft sich damit einen guten Start in die neue Gartensaison und weniger Arbeit im Frühjahr.
Doch es kann tatsächlich mehr schaden als nützen, den Garten im Herbst so gründlich aufzuräumen. Die Tier- und Pflanzenwelt ist auf dieses „Chaos“ angewiesen, um ihren Fortbestand über den Jahreswechsel hinaus zu sichern. Das heißt für Sie nicht, das Grundstück verwahrlosen zu lassen, sondern sich zu fragen, wie man die Tiere und Pflanzen beim Übergang unterstützen kann.
Hier ein paar Tipps für Sie:
- Schneiden Sie verblühte Stauden nicht bodennah zurück, so können in den Stielen Insekten überwintern und Vögel sich von trockenen Samenständen ernähren. Auch Laub und Reisig brauchen Sie nicht gleich aus dem Garten zu räumen. Sie können es zu einem Haufen schichten, damit Insekten oder Igel einen Unterschlupf finden. Manches Laub eignet sich übrigens auch hervorragend als Mulchschicht und Kälteschutz auf Beeten.
- Graben Sie nur dort graben um, wo es wirklich notwendig ist. Die Bodenlebewesen und Insekten und deren Puppen bereiten sich ebenfalls auf das Überwintern vor. Bei Laubgehölzen ist es gut, mit dem Verschnitt zu warten, bis sie kahl sind. So ist es leichter zu erkennen, ob sie bewohnt sind. Erntet man nicht alle Sträucher restlos ab, können übrig gebliebene Beeren, Vögeln und kleinen Nagetieren im Winter als Nahrung dienen. Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere zu errichten ist nicht notwendig, wenn der Garten möglichst naturbelassen ist.
- Mit der Fütterung von Vögeln kann bereits im Herbst begonnen werden, sodass sich die Tiere an die Futterstelle gewöhnen können. Auch können Wasserstellen im Garten nützlich sein. Geeignet dafür sind flache Schalen an einem gut zugänglichen Ort. Gegen das Ertrinken kleiner Tiere helfen Steine oder auch Moos, welche in der Schale platziert werden.
- Wenn Sie im Herbst schon für die Insekten im nächsten Jahr vorsorgen möchten, pflanzen Sie die gängigen Frühblüher, wie Schneeglöckchen, Krokus, Narzisse und Traubenhyazinthe. So bereiten Sie sich auch selbst eine Freude, wenn die Natur im nächsten Frühjahr erwacht.