Der Biber ist ein Landschaftsgestalter. Seine Verbreitung im Landkreis Bautzen ist aktuell nur unzureichend bekannt. Seit 2024 suchen wir daher im Rahmen des Projektes ‚Naturschutzstationen mit Landesschwerpunkt in Sachsen‘ nach Biberrevieren oder Hinweisen darauf!
Helfen Sie mit und zeigen Sie uns, „wo der Biber langläuft“!
Biberspuren entdeckt?
Melden Sie uns Ihre Entdeckungen per E-Mail unter: biber-bautzen@vogelschutzwarte-neschwitz.de oder ganz einfach über unser Online-Formular hier:
Ein ausgewachsener Biber kann ein Gewicht bis zu 30 kg und eine Länge von über 1 m (ohne Schwanz) erreichen. Er wird häufig mit Nutria (ca. 65 cm) oder Bisam (ca. 35 cm) verwechselt, kann aber über seine Größe und vor allem über die Schwanzform unterschieden werden. Der Biberschwanz ist platt, während Nutria und Bisam runde oder leicht ovale Schwänze haben. Beim Schwimmen liegt der Biber tiefer im Wasser als die beiden anderen Arten, so dass nur Augen, Ohren und Nase herausschauen.
Biber leben in Familienverbänden, die aus den Elterntieren und den beiden letzten Jungengenerationen bestehen. In der Regel verlassen die Jungbiber nach zwei Jahren ihre Familie und machen sich auf die Suche nach einem eigenen Revier.
Biber ernähren sich rein vegetarisch. Im Frühjahr bis Herbst fressen sie vor allem Gräser, Kräuter, Wasserpflanzen und frische Gehölztriebe. Für den Winter sorgen sie mit einem Fettpolster vor und legen Nahrungsvorräte an, die überwiegend aus Rinde, Knospen und dünnen Ästen bestehen. Um an diese Vorräte zu gelangen, fällen Biber mitunter ganze Bäume!
Seit Ende des 18. Jahrhunderts war der Biber aus der Oberlausitzer Landschaft verschwunden. Wegen seines Fells und auch als Lieferant von Fleisch und Bibergeil, ein Sekret das als Heilmittel galt, wurde er bis zur Ausrottung bejagt. Heute ist die Art laut Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.
Im Gebiet des Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft konnte 2011 der erste Biber festgestellt werden. Die Ausbreitung der vermutlich aus osteuropäischen Populationen stammenden Tiere, setzte sich fort. 2019 zählte man dort schon 15 Reviere und auch in der Königsbrücker Heide leben nach Schätzungen inzwischen wieder um die 40 Biberfamilien. Die Ausbreitung des Bibers verläuft aufgrund seiner Lebensweise stets entlang von Gewässern und so sind auch im restlichen Gebiet des Landkreises Bautzen Biberreviere zu finden.
Welche Spuren hinterlässt der Biber?
Die nachtaktiven, scheuen Tiere sind nur sehr selten zu beobachten. Dafür hinterlassen sie jedoch deutliche Spuren in der Landschaft, die auf ihre Anwesenheit hindeuten:
Fraßspuren
Foto: F. Richter
Ein deutliches Zeichen für die Anwesenheit von Bibern sind die Nagespuren an Bäumen und Ästen. Frische Nagespuren fallen durch die sehr hellen Holzflächen und Späne auf, während bei älteren Nagespuren die Holzflächen schon dunkler verwittert sind.
Biberdamm
Foto: F. Richter
Um für einen gleichmäßigen und ausreichenden Wasserstand zu sorgen, bauen Biber mancherorts Dämme. Diese bestehen aus Ästen und Zweigen, die miteinander verkeilt und mit Schlamm und Pflanzenteilen abgedichtet werden.
Biberbau / Biberburg
Foto: F. Richter
Der Biberbau, die Wohnhöhle als Rückzugsort der Biber, ist schwierig zu entdecken, da der Eingang versteckt unter Wasser liegt. In manchen Revieren bauen Biber eine Biberburg für ihre Wohnhöhle, die ähnlich angelegt wird, wie ein Damm.
Biberausstieg / „Biberrutsche“
Foto: T. Neumann
In Biberrevieren entstehen durch regelmäßiges Begehen der gleichen Wege zwischen Bau und Nahrungsplätzen Gräben am Ufer. Auf dem Ausstieg kann man manchmal frische Trittsiegel entdecken.